Hüftgelenksdysplasie oder auch HD genannt ist eine multifaktorielle Erkrankung, d.h. viele Ursachen können bei der Entstehung eine Rolle spielen. Früher war man noch der Meinung, dass eine HD nur genetisch bedingt auftritt und nur spezielle Rassen daran erkranken. Mittlerweile hat sich heraus gestellt, das noch viele andere Umstände zu einer Hüftgelenksdysplasie führen können.
Zum einen spielt die Ernährung und Umwelteinflüsse eine große Rolle. Eine zu hohe Konzentration von Kalzium und Kalium im Futter oder aber auch eine Mangelversorgung an wichtigen Nährstoffen im Welpenalter , kann dazu führen das das Hüftgelenk im Wachstum gestört wird und sich die Wachstumsfugen nicht richtig schließen.
Gerade bei großen, schnell wachsenden Hunden, sollte man sich im Vorfeld bereits bei der Ernährung beraten lassen, um die optimale Versorgung des Welpen sicher zu stellen. Hier können euch speziell ausgebildete Hundeernährungsberater mit Rat und Tat unterstützen.
An welchen Symptomen kann man eine HD erkennen und ab wann können Beschwerden auftreten?
Hier kann man die ersten Anzeichen bereits im Junghunde Alter erkennen. Wenn ein junger Hund z.B. ohne ersichtlichen Grund eine geminderte Aktivität und Freude an der Bewegung oder am Spielen zeigt, sollte man das ganze nur kurze Zeit beobachten und lieber einmal mehr zum Tierarzt gehen zur Abklärung. Auf keinen Fall sollte dem Hund "Sturheit" oder "bockiges Verhalten" unterstellt werden.
Im späteren Verlauf können weitere Symptome dazu kommen, z.B.:
- ausgeprägter Hüftschwung
- "Kaninchenhoppeln"
- Lahmheit
- Berührungsempfindlichkeit im Bereich des Rückens und/ oder der Hüfte
- Schwierigkeiten beim Hinlegen und Aufstehen
- um nur einige zu nennen
Bei meinem Hund wurde eine HD diagnostiziert, was kann ich jetzt tun, um ihm die Schmerzen zu nehmen und die Mobilität zu verbessern?
Zu aller erst solltet ihr mit dem behandelnden Tierarzt ein geeignetes Schmerzmittel besprechen, das ihr eurem vierbeinigen Liebling bei Bedarf geben könnt. Wie wichtig es ist, dem Hund die Schmerzen zu nehmen, hatte ich euch bereits in meinem Blog Artikel Schmerzen beim Hund geschrieben.
Ihr solltet die Häufigkeit und Dauer eurer gemeinsamen Spaziergänge anpassen. Es empfiehlt sich, lieber öfter kleinere Runden zu laufen, als einmal am Tag einen Dauerlauf.
Auch eine auf das Krankheitsbild abgestimmte Ernährung ist wichtig, sowie das Zufügen bestimmter Nahrungsergänzungsmittel.
Hierbei haben sich Teufelskralle, Hundehanf und Grünlippmuschel in meiner Praxis ausserordentlich bewährt.
Natürlich gibt es in der Veterinärmedizin erprobte OP`s, wie z.B. die Femurkopfresektion oder das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks.
Dies sollte jedoch das letzte Mittel der Wahl sein, wenn es keine andere Hilfe mehr gibt.
Alternativen , wie z.B. Akupunktur oder Goldakupunktur haben sich gut bewährt. Doch auch dort gibt es irgendwann Grenzen. So sollte die Goldakupunktur bei eher älteren Tieren zur Anwendung kommen, denn die Akupunkturpunkte verlieren im Laufe von 3-5 Jahren mit der Zeit an Wirkung - es entstehen sogenannte "tote Punkte".
Um die Mobilität und Lebensfreude eures Hundes zu erhalten und ihm Schmerzen zu nehmen, ist eine kontrollierte Gangschulung, sowie Koordinationstraining, Massagen und manuelle Therapie z.B. durch eine Tierphysiotherapie sehr hilfreich.
Ihr lernt zusammen mit eurem Hund die Erkrankung zu akzeptieren und richtig damit umzugehen. Viele kleine Übungen zum Muskelaufbau und Übungen zur geistigen Auslastung steigern das Wohlbefinden eures Vierbeiners und ihr arbeitet dadurch verstärkt an eurer Bindung.
An oberster Stelle stehen natürlich immer FREUDE, LIEBE und ZUNEIGUNG!
Wenn ihr Fragen oder Unterstützung benötigt, dann schreibt mich gerne an.
Liebe Grüße Conny